Wir alle wünschen uns gelingende, liebevolle und unterstützende Beziehungen, in denen wir uns sicher fühlen und unsere Authentizität und Potenziale leben können. Leider ist das oft nicht der Fall und wir stoßen gerade in der Paarbeziehung an unsere oder die Grenzen unseres Partners, was zu Konflikten, Streit und Frustrationen, vor allem aber zu Verletzungen führt, die oft schwer reparabel sind.
Oft kommen Paare erst, wenn sie die Leiter der Konflikteskalation schon weit hinabgestiegen sind. In diesem Fall ist dann eine längere Therapie nötig.
Paarberatung
Paarberatung ist für diejenigen geeignet, bei denen es um kleine Unstimmigkeiten geht, um eingeschliffene Muster, die gegenseitig nicht mehr gut tun. Um Muster, bei denen sich Kommunikationsdifferenzen auftun oder bei denen es einfach nur um kleine innere oder äussere Krisen geht oder ging. Die Gründe dafür sind vielfältig: pubertierende Kinder, Kinder, die das Haus verlassen und ausziehen, Angehörige, die es zu pflegen gilt, Tod eines Elternteils… Alles Dinge, die eine Paarbeziehung belasten. Oder für Paare, denen es einfach mal darum geht, einzelne Themen gemeinsam, aber in Begleitung anzuschauen – mit dem Ziel, die gemeinsame Beziehung neu zu beleben.
Wir gehen zum TÜV, um unser Auto checken zu lassen, jährlich zur Krebsvorsorge und zur Zahnprophylaxe, gehen regelmässig mit dem Hund zum Impfen, manche Menschen sind mit ihrem Hamster fürsorglicher als mit sich selbst. Der Computer, das Handy werden sofort teuer und aufwändig für viel Geld repariert. Aber wie steht es um die Paarbeziehung? Wann unterziehen wir diese einem Check-up oder einem Update? Wieviel sind wir bereit, darin zu investieren?
Paartherapie
In der Paartherapie geht es meistens schon um schwerwiegendere Themen oder um tiefere Verletzungen. Die Streitmuster sind zerstörerisch geworden, die Sexualität leidet oder ist schon seit längerem erloschen, Außenbeziehungen finden statt, verbale und/oder körperliche Gewalt gehören zum Alltag oder die individuelle Lebensgestaltung driftet auseinander.
Die „Apokalyptischen Reiter“ wie destruktive Kritik, Schuldzuweisungen, Anklagen, Rechtfertigungen, Verleugnungen, Verachtung, Geringschätzung und schließlich das Mauern und Abschotten bis zum totalen Rückzug haben Einzug gehalten. Somit haben Isolation und Einsamkeit die erforderliche und gewünschte Nähe, Liebe, Annahme und Verständnis ersetzt und es geht um Machtdemonstration und ums Gewinnen. Aus Partnern wurden Kontrahenten.
Es gibt nur noch wenig WIR, aber viel ICH und DU.
Sie möchten statt dessen lieber Zuneigung, Respekt, Wertschätzung und Bewunderung für Ihren Parner empfinden? Sie möchten lernen Ihre Bedürfnisse angemessen zu äußern, sich wieder einander zu-, statt abwenden? Sie möchten lernen Killerworte zu vermeiden und möchten gemeinsame Ziele entwickeln? Sie möchten Ihren Partner als Unterstützung empfinden und gleichzeitig die Landkarte ihres Partners besser kennen lernen?
Dann ist es Zeit für eine konsequente Paartherapie, bei der ich Sie gerne anleite, begleite und unterstütze.
Sonderfall: Traumatisierte Paare
Aber manchmal gelingt eine „normale“ Paartherapie nicht. Das Ausloten von Nähe und Distanz genügt nicht und auch ob man selbst oder der Partner ein konservativer oder innovativer Typ ist klärt die Problematik nicht nachhaltig. Auch die verschiedenen Kommunikationsmodelle greifen nicht und Paare und oft auch Paarberater sind ratlos. Was ist der Grund dafür, dass scheinbar alle Methoden nicht greifen ?
In der Regel haben solche Schwierigkeiten damit zu tun, dass beide Partner traumatisiert sind und sich mit seismographischer Genauigkeit einen Partner gesucht haben, dessen Traumamodell die eigene innere Landkarte erkannt hat. Das fühlt sich zunächst sehr symbiotisch und harmonisch an. Aber dann kommt es zu Situationen, die eskalieren und in denen jeder Partner nur noch in seinem Traumaanteil agieren kann, weil alle kognitiven und verhaltenstechnischen Muster oder Vorhaben versagen.
Was sind die Ursachen?
Oft liegen die Ursachen für solche Probleme in Erlebnissen, die auf emotionale oder sogar physische Vernachlässigung in der Kindheit zurückzuführen sind. Früh erlebte häusliche Gewalt verbaler und physischer Art oder z.B. psychische und/ oder Suchterkrankungen der Eltern, Mangelerfahrungen aller Art können dazu führen, dass in stark emotionalisierten Konflikten solche als Kind erlernte Verhaltensweisen die spätere Interaktionen unter Erwachsenen bestimmen. Auch sog. Frühparentifizierungen, in denen das Kind zu früh Verantwortung übernimmt und unbewusst in eine Elternrolle schlüpft, können Grund für manchmal unverständliche Handlungsmuster eines Partners sein. Heim-, und Krankenhausaufenthalte, Scheidung der Eltern oder sogar Verlust eines Elterneiles können ebenfalls Gründe für Probleme in Paarbeziehungen sein,
Insgesamt sind dies alles schwerwiegende und weitgefächerte Störungen im Kleinkindalter (s. Bindungsstil) die das Urvertrauen extrem erschüttert oder vernichtet haben.
Partner leben ihre Überlebensmuster aus der Kindheit aus, die sie aus ihrer Herkunftsfamilie übernommen haben. In der traumatherapeutischen Paartherapie lernen beide Partner sich mit ihren traumatischen Anteilen und Prägungen auseinander zu setzen und lernen das traumatisierte Innere Kind des Partners kennen und verstehen, aber übernehmen auch Verantwortung für ihr eigenes traumatisiertes Innere Kind. Manchmal hat das traumatische Erleben eines Partners mit einer transgenerationalen Verstrickung zu tun, die es zuerst zu erkennen und dann aufzulösen gilt.
Dann ist es nötig, dass man eine traumaorientierte Paartherapie macht, die ich Ihnen anbieten kann.